Mittwoch, 10. Juni 2015

Liebe als Krankheit?

Titel: Delirium
Autor: Lauren Oliver
Genre: Dystopie
Seitenanzahl: 416 Seiten
Preis: 18,90€
Erscheinungsdatum: 26.10.2011


Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.


Delirium war echt so ein Buch, bei dem ich richtig Angst hatte, dass es mich total enttäuschen könnte. Denn Dytopien ähneln sich ja meist sehr stark, vor allem im Jugendbereich. Und für mich hörte es sich einfach erst mal nach einer Dystopie wie jede andere an. Natürlich ist die Idee eine komplett andere als bei Legend oder Hunger Games, aber naja meine Angst vor einer Enttäuschung konnte ich trotzdem nicht abschütteln. Ein Glück habe ich mich dann doch an das Buch gewagt und war wirklich positiv überrascht. Das ganze um die Gefühle des Menschens hat mich echt überzeugt. Denn es ist wirklich die komplette Wahrheit. Die Menschen wollen alles kontrollieren und Gefühle sind nun einmal etwas, dass kann man einfach nicht kontrollieren, deswegen finde ich hat das Buch auch durch dieses Aspekt der Gesellschaft etwas an Tiefe bekommen. Denn Delirium zeigt uns eigentlich sehr gut, was passiert, wenn alles, selbst die Gefühle, kontrolliert werden. Und genau da sieht man auch eine ganz schöne Ähnlichkeit zu anderen Dystopien, denn es ist so oft ein Kontrollstaat. Natürlich ist es das nächstliegendste was passieren könnte so wie sich alles entwickelt, aber muss es denn immer ein Kontrollstaat sein? Vielleicht sind es auch gar nicht sooo viele Bücher, die so ein Staatssystem haben, aber ich habe eindeutig genug davon gelesen. Ich sage ja bloß: Hunger Games, Legend, Rebellion der Maddie Freeman, Die Auswahl usw. Trotzdem konnte mich das mit den Gefühlen echt packen, denn die Leute fühlen nichts mehr. Keine Trauer, keine Freude, keine Liebe, gar nichts und das ist wirklich erschreckend. Besonders traurig waren für mich da die Szenen von Kindern und ihren Eltern. Natürlich kennen die Kinder es dann nicht anders, aber die Eltern spielen oder lachen nicht mehr mit ihren Kindern, einfach weil sie keine Liebe für sie mehr empfinden können und das ist meiner Meinung nach das schlimmste mit das es geben kann. Stellt euch mal vor, eure Eltern hätten nie mit euch zusammen gelacht oder euch geliebt, wärt ihr glücklich gewesen? Ich bezweifle das ganz stark.
Toll zu beobachten fand ich es, wie Lena überhaupt erst immer mehr bemerkt wie schlecht und übel das Ganze ist. Zwar mochte ich sie anfangs gar nicht, denn sie macht einfach alles ohne nach den Sinn und allem zu fragen, deswegen fand ich ihre krasse Wandlung teilweise ziemlich unüberzeugend zumindest so drastisch und schnell wie es hier dargestellt ist. Alex hingegen mochte ich von Anfang an sehr gerne auch wenn er jetzt kein herausragender Charakter ist. Hana, Lenas beste Freundin, war mir sofort die sympathischste. Sie nahm die Dinge nicht so wie sind auch wenn sie trotzdem nichts wirklich verändern wollte. Zum Ende hin wurde sie meiner Meinung nach eher schwächer als Charakter, aber toll fand ich sie trotzdem noch.
Was mich ein wenig ärgert ist, dass es leider sehr voraussehbar ist. Vielleicht habe ich auch einfach schon zu viele Dystopien gelesen, aber wirklich überraschen konnten mich die Enthüllungen und Wendungen nicht. Dieses Buch ist einfach wirklich ein Buch, bei dem man vorher weiß was man hat und ich werde gern total überrascht von einen Buch und dessen Handlung. Trotzdem ist das nicht wirklich etwas soooooo negatives, denn ich war trotzdem von der Geschichte gefesselt. Nachdem etwas holprigen Start konnte ich es nicht mehr weglegen und wollte einfach immer mehr von der Welt in Delirium. Es ist jetzt nicht DAS Buch für mich, aber trotzdem eine wirklich gute Geschichte.

Charaktere: 7,7/10
Schreibstil: 8,7/10
Handlung: 7/10
Emotionen: 8/10

Gesamt: 8/10

Für Dystopien - Fans ganz gut:)

"Ich bin erst 17 und weiß bereits etwas, das sie nicht weiß: dass das Leben kein Leben ist, wenn man nur hindurch treibt. Ich weiß, dass es -einzig und allein- darum geht, die Dinge zu finden, die wichtig sind, und daran festzuhalten und für sie zu kämpfen und sie niemals loszulassen."

2 Kommentare:

  1. Ich bin gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen und er gefällt mir sehr gut. Man sieht nur selten Rezensionen, bei denen sich der Autor so viele Gedanken um die Bewertung eines Buchs macht. Vielleicht hast du ja mal Lust bei mir reinzuschauen. Mein Bücher-Blog inasbuecherkiste.blogspot.de ist noch sehr jung, aber jeder fängt ja mal klein an ;-) Viele Grüße Ina

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    1. Hey Ina,
      Danke, das freut mich echt. Ich sitze meist auch stundenlang an einer Rezension, damit es auch gut wird.
      Natürlich schaue ich mal vorbei.
      Teddy<3

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Über Kommentare freue ich mich immer riesig, wie ein Schnitzel:) Deswegen bekommt auch jeder eine nette, liebe Antwort von mir. Also lasst eurer Fantasie freien Lauf und spamt mich mit Kommentaren zu.
Allerliebst Teddy<3

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