Titel: Winterpferde
Autor: Philip Kerr
Genre: Jugendbuch, Historischer Roman
Seitenanzahl: 286 Seiten
Preis: 16,99€
Erscheinungsdatum: 25.09.2015
Verlag: Rowohlt
Es ist ein eisiger Winter 1941 auf Askania-Nowa, wo sich das jüdische Mädchen Kalinka versteckt hält. Hier in dem alten Naturreservat leben auch die seltenen Przewalski-Pferde. Sie scheinen zu spüren, dass Kalinka eine von ihnen ist – denn wie Kalinka sind sie in großer Gefahr vor den Nazis, die Askania-Nowa besetzen.
Mit Hilfe des treuen Tierwärters Max flieht Kalinka mit zwei Pferden und einem Wolfshund Hunderte von Kilometern über die weiße Steppe der Ukraine. Doch können ein Mädchen und drei Tiere der Übermacht der Deutschen entkommen?
Bei diesem Buch fällt es mir einfach unglaublich schwer, das Ganze in Worte zu fassen. Allein dieses Buch findet so schöne Worte, für eine so grausame Zeit, dass mir die Worte dadurch verloren gegangen sind....
Dieses Buch ist wirklich etwas wahnsinnig besonderes, denn trotz dessen, dass es ein so trauriges und eigentlich niederschmetterndes Thema ist, spürte man als Lese ständig diesen Hoffnungsschimmer. Natürlich ist es auch sehr traurig und berührend, allerdings nie deprimierend. Das fand ich sehr beeindruckend vom Autor gelöst. Er entfernt sich hier auch sehr gut von einem Schwarz-Weiß-Denken und zeigt menschliche Abgründe auf beiden Seiten auf. Die Charaktere generell finde ich einfach wahnsinnig toll gestaltet. Kalinka ist so ein liebenswürdiges Mädchen, dass ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe. Es gab auch viele Charaktere, die man einfach nur verabscheut hat, aber zu diesen Zeiten ist das auch kein Wunder. Die Pferde fand ich hier sehr gut dargestellt. ich besitze schließlich selber Pferde und weiß daher auch, dass das extrem schlaue Tiere sind, auch wenn ich das hier an manchen Stellen dann doch einen kleinen Ticken zu unrealistisch fand, denn es gab da so ein paar kleine Sachen, bei denen ich nicht glaube, dass ein Pferd sich in der Situation wirklich genau so verhalten würde.
Trotz dieser wirklich recht kurzen Seitenzahl, sagt dieses Buch so wahnsinnig viel aus. Ich kann nur immer wieder betonen, wie sehr mich dieses Buch beeindruckt hat. Historische Romane sind eigentlich auch gar nicht wirklich mein Ding, allerdings hat diese Thematik hier genau ins Schwarze für mich getroffen. Ich habe während des Lesens immer wieder mal nach irgendwelchen genannten Orten oder Ereignissen gegoogelt, einfach weil ich alles wissen wollte, was es zu wissen gab. Wie es jetzt mit Askania-Nowa aussieht, was damals laut den Geschichtsbüchern passiert ist. Über die Nazi Zeit erfährt man generell immer sehr viel, ob in der Schule oder sonstigen, aber hier wurde trotzdem irgendwie etwas neues geschaffen, durch den ungewöhnlichen Schauplatz, die besonderen Gefährten und einfach diese tollen Aussagen.
Charaktere: 9,7/10
Emotionen: 10/10
Handlung: 9,7/10
Schreibstil: 9/10
Gesamt: 9,8/10
"Weisheit findet man im Kopf, nicht in einem grauen Bart." (S.136)
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