Montag, 5. Januar 2015

Ein kleiner Abstecher, der mal schnell zum Roadtrip durch die USA wird.

Titel: Amy on the Summer road
Autor: Morgan Matson
Genre: Jugendbuch
Preis: 8,99€
Seitenanzahl: 475 Seiten
Erscheinungsdatum: 9.April 2012

Seit Monaten lebt Amy in Isolation, die sie sich nach dem Tod ihres Vaters selbst geschaffen hat, bis ihre Mutter beschließt, dass Amy sich mit einen wildfremden Mann auf den Weg in ihr neues "Zuhause", quer durch die USA, machen soll, Anfangs ist sie davon natürlich herzlich wenig begeistert, aber sie und Roger verstehen sich auf Anhieb gut und sie stellen fest: ihre Mutter hat die langweiligste aller Strecken ausgesucht! Warum sollten sie da nicht einen kleinen Abstecher machen?


Amy on the Summer road war für mich anfangs nur so ein Buch, wo ich mir dachte naja mal sehen, aber ich hatte eigentlich keine wirklichen Erwartungen an das Buch und die Autorin war mir auch völlig unbekannt. Als ich dann anfing merkte ich irgendwie sofort, dass es nicht nur irgendein Buch sein wird, denn man hat während des ganzen Buches immer so eine unterschwellige Atmosphäre, die einen regelrecht reinzieht und man einfach mit den wunderbaren Charakteren von Morgan Matson mitfühlen muss. Während des Buches merkt man auch jedes mal, wenn diese Atmosphäre von Kapitel zu Kapitel immer netter und freundlicher wird, denn anfangs ist so ziemlich alles schlecht: Sie lebt allein in völliger Isolation. Ihre Mutter lebt am anderen Ende Amerikas. Ihr Bruder ist in der Entzugsklinik. Ihr Vater ist tot. Das nenne ich mal einen positiven Start. Besonders toll fand ich auch, dass immer mal wieder z.B. ein Kassenzettel, ein Ein-Check Zettel(wenn man es denn so nennt) der Unterkunft oder die Playlist, einfach mal so in den Buch waren. Morgan Matson schafft es einfach mit ihren tollen Schreibstil, den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen und dazu zu zwingen weiterzulesen, obwohl es an sich nicht mal sooo spannend ist. Auch die Liebesgeschichte, die eigentlich die meiste Zeit gar nicht wirklich vorhanden ist war ganz nett gemacht, zwar nix außergewöhnliches, aber sie war keineswegs oberflächlich oder so. Während des Buches hat man zwar öfter den Eindruck, dass da bestimmt noch was laufen wird, aber es wäre auch genau so möglich, dass sie einfach nur Freunde bleiben. Trotz des vielen Lobes gibt es natürlich auch Kritik, denn es gibt leider keine perfekten Bücher. Hier war mein Problem: Die beiden Hauptcharaktere Amy und Roger. Sie waren durchaus keine schlechten Charaktere oder gingen mir auf die Nerven. Nein, das auf keinen Fall, aber sie waren einfach so durchschnittlich und teilweise einfach zu glatt und perfekt. Natürlich hat Amys ganze Geschichte, die sie durch gemacht sie geprägt und alles und ich fand es schön zu sehen, wie sich die ganze Zeit entwickelt und endlich wieder gelebt hat, das finde ich besonders gelungen, aber an sich war mir Amy einfach zu sehr durchschnittlich. Ich hätte mir bei einer Geschichte, wie dieser besondere Hauptcharaktere gewünscht. Amy war wahrscheinlich auch eher weniger mein Problem, denn sie hat eine Entschuldigung dafür, dass sie so ist wie sie ist und dadurch, dass es bei ihr eher mehr darum ging aus ihren Schneckenhaus zu kriechen kann man das noch akzeptieren und das ist es vielleicht sogar besser, wenn sie eher normal ist. Hingegen für Roger hätte ich mir mehr gewünscht. Natürlich er ist ein netter Junge, bricht auch mal die Regeln, aber wer tut das nicht? Da bei dieser Geschichte kein so hoher Spannungsbogen ist, wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, zumindest einen außergewöhnlicheren Hauptcharakter zu haben. Außerdem scheint es so als hätte Roger gar keine Probleme, lassen wir mal seine seltsame Ex da außen vor, er wirkt einfach perfekt. Er hört ihr immer zu, ist meistens gut gelaunt, hat für alles eine Lösung und ist einfach irgendwo makellos. Dafür machten die Nebencharaktere, denen sie auf ihrer Reise begegnen, das wieder wett. Sie waren teilweise schon etwas gewollt anders, aber trotzdem toll. Am besten ist meiner Meinung nach Walcott. Ich kann ihn mir richtig vorstellen, wie er mit langen Haaren, ausgeleierten Klamotten und Jesuslatschen seine Metal Musik hört und dabei den Rasen mäht. Er war bloß kurz dabei, aber war irgendwo ein ziemlich besonderer Charakter. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt für mich ist, dass Handeln mancher Charaktere war für mich manchmal einfach nicht logisch. Zum Beispiel ihr Bruder. Ich verstehe, warum er sich nach dem Tod seines Vaters so zugedröhnt hat, aber davor war es doch eigentlich auch schon ziemlich schlimm mit ihm und seinen Drogen und das ohne richtigen Grund, wenn man gerne Party macht, das verstehe ich total, aber so? Vor allem wird er immer als ziemlich schlau beschrieben und es geht ihm eigentlich gut, er hätte eigentlich keinen Grund sich in Drogen zu flüchten. Leider wurde das auch nicht im Buch dann erläutert, was ich leider etwas schade fand. Naja nichts desto trotz ist es ein wirklich sehr schönes Buch, was einen über das Leben und die Vergänglichkeit davon denken lässt. Und da Morgan Matson eine so tolle Autorin ist, wie ich jetzt weiß, werde ich sicher noch mehr von ihr, da dieses Buch wirklich gelungen ist und ich es nach dem ersten Lesen gleich noch einmal lesen musste. Das besonders tolle war, es lässt einen mit so einen richtig schönes Glücksgefühl zurück.

Charaktere:7/10
Schreibstil:9,5/10
Handlung:7,8/10
Emotionen:9.8/10

Gesamt:8,7/10

Ein schönes, tiefgründiges Buch, welches einen richtig zu Herzen geht.

"Und in dem Moment passierte etwas in mir. Es fühlte sich genauso an wie in den Moment, als ich vorschlug, zum Yosemite-Nationalpark zu fahren.(..)Dasselbe Gefühl, dass mich überkommen hatte, als ich über das Fensterbrett stieg um in das "Promises kept" zu gelangen. Das Gefühl, gleich etwas zu tun, bei dem ich mir nicht sicher war, wie es ausgehen würde. Das Gefühl, irgendwo abzuspringen und zu hoffen, dass ich im Moment der Landung Boden unter die Füße bekam."

Teddy <3

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