Die nächsten paar Tage passierte
nichts wirklich spannendes. Meine Mutter war immer noch leicht
verwirrt. Ich hielt mich so wenig wie möglich Zuhause auf um nicht
auf ihre Fragen antworten zu müssen. Ich würde, aber schon sagen,
dass es bergauf ging. Nur heute war wieder ein beschissener Tag.
Heute war die Gerichtsverhandlung von Herr Müller und ich war als
Zeugin geladen. Noah hatte mir eigentlich versprochen mich mit seinen
Moped abzuholen, da meine Mutter mich schlecht fahren konnte. Nur
leider verspätete sich der werte Herr. Ich starrte auf die Uhr und
stellte fest, dass wenn er nicht in den nächsten 5 Minuten hier
auftauchen würde, ich definitiv zu spät käme. Wahrscheinlich war
sein Moped kaputt gegangen oder sonstiges und ich stand da wie
bestellt und nicht abgeholt. Leider kam genau in diesen Moment ein
Auto vorbei und hielt genau vor mir an. Und wer saß drin? Der liebe,
nette Benni. Er war ein Jahr älter und konnte somit leider schon
Auto fahren. Er ließ sein Fenster runter.
“Na Skye, hat Noah dich etwa
versetzt? Mit mir würde dir das nicht passieren.“, meinte er.
„Nur gut, dass wir das nie testen
werden.“
„Sei dir da mal nicht zu sicher. Soll
ich dich irgendwohin mitnehmen?“
Ich wollte gerade widersprechen, als
ich eine SMS von Noah bekam. Er war in einen kleinen Unfall
verwickelt, weil er sich beeilen wollte um schnell bei mir zu sein.
Ihm ging es zum Glück gut, aber er musste jetzt leider auf die
Polizei warten und könnte mich nicht fahren. Das kann ja wohl nicht
wahr sein!
„Das könntest du wirklich, aber nur
unter ein paar Bedingungen.“
„Die wären?“
„Erstens: kommen keine blöden
Anmachsprüche von dir und du provozierst Noah nicht mehr so
dämlich!“
„Das lässt sich einrichten, wenn ich
dafür mit deiner Gesellschaft beehrt werde.“, sagte er mit einen
breiten Grinsen.
Wäre es nicht der dämliche Benni
hätte ich vielleicht sogar zurück gelächelt. Ich stieg ein und
hoffte wir wären schnell da.
„Wo soll es denn hingehen?“
„Zum Justizgebäude wäre nicht
schlecht.“, antwortete ich ihn. Und fügte noch schnell hinzu: “Aber
frag bitte nicht wieso.“
„Kein Problem, ich steh auf böse
Mädchen.“ sagte er belustigt. Diesmal musste ich nun leider doch
über seine Worte lächeln.
Ich stellte die Musik von The Offspring
lauter.
„Wenigstens hast du einen guten
Musikgeschmack.“, brummte ich vor mich hin, leider doch etwas zu
laut.
„Ich habe überall guten Geschmack.
Ich hab dich ja auch schließlich mitgenommen, dass ist nun wirklich
nett von mir gewesen, also brauchst auch nicht so zickig tun. Keine
Angst ich tu dir schon nichts. Vor der Turnhalle wollte ich bloß
Noah ein wenig provozieren. Ich verstehe nicht was dein verdammtes
Problem mit mir ist?“, sagte er.
„Was mein Problem ist? Willst du das
wirklich wissen? Du bist der arroganteste Kerl, den ich kenne, du
provozierst alle Grundlos, du behandelst jeden so als ob er nichts
wert wäre. Und du bildest dir ein du bist der größte und tollste,
der jede haben kann, nur weil viele Mädchen dich ja ach so toll
finden. Ehrlich gesagt, bekomme ich bei Gedanken an dich schon fast
Selbstmordgedanken, weil du einfach so blöd rüberkommst.“, schrie
ich ihn halb an.
„Du kennst mich doch gar nicht
wirklich. Weißt du etwa, wie ich bin? Nein. Und du kannst mir nicht
erzählen, dass du immer so bist wie du dich allen gegenüber gibst?
Wetten du bist genauso verletzlich, wie alle anderen auch und machst
nur einen taff? Ich weiß, wie ich mich anderen gegenüber gebe, aber
jeder muss doch irgendwie sein. Also urteile doch nicht nach deinen
beschissenen ersten Eindruck.“, schrie er zurück.
„Mir reicht's. Lass mich raus. Ich
laufe den Rest. Sofort!“, schrie ich ihn an.
„Mach doch was du willst. Mir ist es
egal. Ich dachte du bist nicht so oberflächlich und wartest bis du
jemanden verurteilst. Tja, meine Menschenkenntnis ist wohl doch nicht
die beste.“, meinte er nur und hielt an. Ich wollte gerade
aussteigen, als ich darüber nachdachte, was ich mache. Ich schloss
die Tür und machte sie aber sofort wieder auf und stieg ein.
„Hallo, ich bin Skye. Ich bin
Oberflächlich und urteile nach dem ersten Augenblick. Wer bist du?“,
sagte ich. Benni schaute mich erst verwirrt an und als er es
verstand, bekam er einen Lachflash. Das war das erste Mal, dass ich
ihn so richtig ungezwungen lachen sah und ich musste auch lachen.
„Schönen Guten Tag, Skye. Ich bin
der Benjamin, aber nenne mich nur Benni, da ich ein egozentrisches
Arschloch bin ,dass gern seine Mitmenschen schlecht behandelt.“,
antwortete er mir und wir mussten schon wieder lachen. Den Rest der
Fahrt hörten wir Musik und redeten ein bisschen, da wir sozusagen
das Kriegsbeil begraben hatten. Und Benni war gar nicht so übel, wie
ich anfangs dachte. Als wir da waren, war ich fast traurig, dass die
Fahrt schon zu Ende war. Ich stieg aus verabschiedete mich und ging
die Treppen zum Justizgebäude hoch und hoffte, dass es nicht allzu
schlimm werden würde....
Ach Teddylein ist doch gar nicht so schlecht. :D
AntwortenLöschenLG Jessii
Ansichtssache, aber danke:)
LöschenTeddy<3